Das Kal­tenen­ger­ser Rhein­vor­land­ge­län­de vom „Kah­le Loch“ bis zum Orts­aus­gang in Rich­tung Urmitz ist inzwi­schen in einem sehr unge­pfleg­ten Zustand. Bis Ende 2018 hat die Orts­ge­mein­de das Gelän­de regel­mä­ßig gemulcht und die Wei­den unter Berück­sich­ti­gung des Brut- und Nist­schut­zes gekürzt. Bei den Gesprä­chen mit den Natur­schutz­ver­bän­den zur Rena­tu­rie­rung des „Kah­le Loch“ wur­den die­se Maß­nah­men auch aus­drück­lich unter­stützt, da dadurch den Zug­vö­geln Lan­de- und Ruhe­mög­lich­kei­ten in Was­ser­nä­he gebo­ten wur­den.

Der Eigen­tü­mer des Gelän­des, das Was­ser- und Schiff­fahrts­amt Bin­gen (WSA), hat Anfang 2019 der Gemein­de jeg­li­che Pfle­ge­maß­nah­men aus Grün­den des Natur­schut­zes unter­sagt. Die Zufahrt des Gelän­des wur­de durch Schran­ken abge­rie­gelt. Im Früh­jahr wur­den wahl­los neue Pap­peln gepflanzt, die spä­ter jeg­li­chen Blick auf den Rhein ver­hin­dern wür­den. Man­gels Pfle­ge sind die Bäu­me wäh­rend des hei­ßen Som­mers fast voll­stän­dig ver­trock­net und abge­stor­ben. Auf der Frei­flä­che wur­den 50 cm tie­fe Löcher gegra­ben, die sich zu Bio­to­pen ent­wi­ckeln soll­ten. Die Löscher sind inzwi­schen kom­plett zuge­wach­sen und nicht mehr zu erken­nen. Ohne­hin wären Die­se beim nächs­ten klei­ne­ren Hoch­was­ser durch Schlamm und Dreck wie­der ver­lan­det. Wer im Herbst am Kal­tenen­ger­ser Rhein­ufer vor­bei spa­ziert ist, dem ist auch sicher­lich auf­ge­fal­len, dass so gut wie kei­ne Zug­vö­gel mehr am Rhein­ufer zu sehen waren. Wenn über­haupt las­sen sich die Tie­re nun in den umlie­gen­den, bewirt­schaf­te­ten Fel­dern nie­der.

Mehr­ma­li­ge Auf­for­de­rung der Gemein­de­ver­wal­tung zur Pfle­ge des Gelän­des durch das WSA wur­den igno­riert. Auch Vor­schlä­ge für Gesprächs­ter­mi­ne wur­den durch das WSA abge­lehnt.

Inzwi­schen bie­tet sich ein Bild (sie­he Foto), dass sowohl von den Anwoh­nern als auch von der Gemein­de­ver­wal­tung immer wie­der bemän­gelt wird. Doch nicht nur das!

Selbst alte Tra­di­tio­nen wie das Abbren­nen des Mar­tins­feu­ers, auf das sich vie­le Fami­li­en und Kin­der mit Fackeln bas­teln Wochen vor­her vor­be­rei­ten, stan­den kurz vor dem Aus. Obwohl bereits im Som­mer das WSA durch die Gemein­de­ver­wal­tung ange­fragt wur­de, erhielt man die Zusa­ge zum Abbren­nen des Feu­ers nach mehr­ma­li­ger Erin­ne­rung erst am 04.11., also 4 Tage vor dem geplan­ten Ter­min.

Aus Sicht der CDU ist der Zustand des Gelän­des sowie die Untä­tig­keit des Eigen­tü­mers nicht mehr län­ger zu dul­den. Wie bereits in unse­rem Wahl­pro­gramm aus­führ­lich geschil­dert, möch­ten wir das Gelän­de unter Beach­tung des Natur­schut­zes im Sin­ne und Zusam­men mit den Bür­gern wei­ter­ent­wi­ckeln. Dies ist nur mög­lich, wenn wir wie­der das Heft des Han­delns in die eige­nen Hän­de bekom­men.

Die CDU-Frak­ti­on hat nun bei der Gemein­de­ver­wal­tung bean­tragt, das Kal­tenen­ger­ser Rhein­vor­land­ge­län­de zu erwer­ben. Wir unter­stüt­zen damit aus­drück­lich auch die Bemü­hun­gen der Gemein­de­ver­wal­tung, das WSA zu wei­te­ren Gesprä­chen zu bewe­gen und nichts unver­sucht zu las­sen, die wei­te­re Ver­wil­de­rung zu ver­hin­dern. Wir hof­fen dabei auch auf die Unter­stüt­zung der Ver­bands­ge­mein­de und der zustän­di­gen Natur­schutz­be­hör­den.