7. Janu­ar 2025

Keine Steuererhöhungen in Kaltenengers

Aktu­ell wird in der Pres­se viel dar­über berich­tet, dass die Kom­mu­nen Ihre Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bei der Grund­steu­er, Gewer­be­steu­er oder sons­ti­gen Abga­ben zur Kas­se bit­ten. Häu­fig wird dabei den Gemein­den der Vor­wurf gemacht, damit Ihren Haus­halt sanie­ren zu wol­len. Dies ist zwar grund­sätz­lich rich­tig doch wird dabei oft ver­schwie­gen, dass die Gemein­den durch die Kom­mu­nal­ver­wal­tung zu die­sen Maß­nah­men ver­pflich­tet wer­den, da ansons­ten die Geneh­mi­gung des neu­en Haus­halts ver­wei­gert wird. Fakt ist auch, dass durch die neue Grund­steu­er­ver­an­la­gung der Finanz­äm­ter ab dem Jahr 2025 vie­len Gemein­den wich­ti­ge Ein­nah­men bei der Grund­steu­er weg­bre­chen. Die Gemein­den sind dann gezwun­gen, durch die Anhe­bung der Hebe­sät­ze ihre Steu­er­ein­nah­men wie­der auf das vor­he­ri­ge Niveau zu bringen.

So gehen auch in Kal­te­nen­gers die Grund­steu­er­ein­nah­men durch die Neu­be­mes­sung um ca. 27.000 EUR im Jahr 2025 zurück. Die Hebe­sät­ze müss­ten dem­nach um 40 Basis­punk­te auf 505% erhöht wer­den, um die­sen Rück­gang auszugleichen.

Den­noch hat der Kal­te­nen­ger­ser Gemein­de­rat in der letz­ten Sit­zung am 12.12.2024 ein­stim­mig gegen eine Anhe­bung der Hebe­sät­ze für das Jahr 2025 gestimmt und damit eine wei­te­re Belas­tung der Bür­ger durch stei­gen­de Abga­ben vermieden.

Trotz der Belas­tung durch gerin­ge­re Steu­er­ein­nah­men schließt der Haus­halts­plan 2025 mit einem posi­ti­ven Ergeb­nis von ca. 100 TEUR ab. Statt die Ein­nah­men durch Steu­ern zu erhö­hen, haben wir in den letz­ten Jah­ren kon­se­quent an der Redu­zie­rung der Aus­ga­ben gear­bei­tet. Lau­fen­de Ver­trä­ge wur­den hin­ter­fragt und ange­passt, För­der­mög­lich­kei­ten wur­den geprüft und aus­ge­schöpft und nicht not­wen­di­ge Aus­ga­ben redu­ziert. Wei­ter­hin wur­de gezielt in die Infra­struk­tur inves­tiert, um die lau­fen­den Aus­ga­ben zu ver­rin­gern. Bereits vor sie­ben Jah­ren haben wir begon­nen, die Stra­ßen­be­leuch­tung auf ener­gie­spa­ren­de LED-Lam­­pen umzu­rüs­ten. Beleuch­tun­gen in öffent­li­chen Gebäu­den wur­den eben­falls auf LED umge­stellt. Hei­­zungs- und Lüf­tungs­an­la­gen wur­den über­prüft, opti­miert oder auch erneuert.

Alle die­se Maß­nah­men haben dazu bei­getra­gen, dass die lau­fen­den Kos­ten sowie not­wen­di­ge Inves­ti­tio­nen durch die Steu­er­ein­nah­men gedeckt wer­den und der Haus­halt auch ohne Steu­er­erhö­hun­gen geneh­migt wer­den kann. „Wir gehen nun das 3. Jahr in Fol­ge ohne Anpas­sung der Hebe­sät­ze in das neue Haus­halts­jahr. Dies ist ein wesent­li­cher Ver­dienst der Gemein­de­ver­wal­tung aber auch der guten Zusam­men­ar­beit im Kal­te­nen­ger­ser Gemein­de­rat“, sag­te CDU-Frak­­ti­ons­spre­cher Kars­ten Rech nach der Sitzung.

Aller­dings for­dern inzwi­schen der Stä­d­­te- und Gemein­de­bund sowie vie­le Eigen­tü­mer­ver­bän­de wei­te­re Refor­men bei der Grund­steu­er von der Lan­des­re­gie­rung in Rhein­­land-Pfalz. Dies könn­te im Jahr 2025 dazu füh­ren, dass die Nivel­lie­rungs­sät­ze (Norm­he­be­satz) ange­passt wer­den oder die Kom­mu­nen selbst mehr Spiel­raum bei der Fest­set­zung der Hebe­sät­ze zuge­stan­den wer­den. Die­se Ent­wick­lung müs­sen wir auch für Kal­te­nen­gers abwar­ten und für das Haus­halts­jahr 2026 neu bewerten.